Qi

 

Die Vorstellung von der Ursache, dem Mittelpunkt westlichen Denkens, ist im chinesischen Gedankengut kaum ausgeprägt. Aristoteles, der 300 Jahre vor Christus lebte, formulierte die Grundlage westlichen Denkens in seinem Werk "Physik": "Die Menschen glauben nicht, dass sie ein Ding kennen, bevor sie sein <Warum> begriffen haben".

Für die Chinesen entstehen die Phänomene jedoch unabhängig von einem äusseren Schöpfungsakt, und es besteht keine Notwendigkeit, nach einer Ursache zu suchen.

Nun zum Qi: wir können sagen, dass alles im Universum, sei es organisch oder anorganisch, aus Qi zusammengesetzt und durch Qi definiert wird. Aber Qi ist weder ein unveränderlicher Urstoff noch einfach die Lebensenergie. Wir können uns Qi als Materie an der Grenzlinie zur Energie oder als Energie am Punkt der Materialisierung vorstellen.

Zwei grundsätzliche Disharmonie-Muster können wir unterscheiden: der Mangel und die Stagnation. Ist im Falle des Mangels der gesamte Körper betroffen, kann sich dies in Symptomen wie Lethargie oder Bewegungsunlust äussern. Qi-Mangel kann auch ein einzelnes Organ betreffen, z.B. kann sich mangelndes Nieren-Qi in Symptomen wie Inkontinenz (unwillkürlicher Harnfluss) oder Ödemen (Wasseransammlungen) zwigen.

Stagnierendes Qi heisst, das Qi fliesst nicht mehr auf sanfte und geordnete Weise durch den Körper. So kann dies der Ursprung von Schmerzen sein.